Erasmus+: Projektreise nach Michalovce (Slowakei)
Im Sommer des letzten Jahres hatte die Schule Besuch aus dem Osten der Slowakei. Vom Gymnázium Pavla Horova kam eine Schüler:innengruppe mit drei Lehrerinnen für eine Woche nach Hamburg.
Dank der Kofinanzierung durch Erasmus+ konnte nun die Studienreise in die Slowakei vom 06.10. bis zum 13.10.2024 von Schüler:innen des 12. und 13. Jahrgangs, zusammen mit Frau Schulze und Herrn Lankow-Mischur, von Hamburg in den Osten der Slowakei nach Michalovce durchgeführt werden.
Die Anreise mit der Deutschen Bahn stellte uns vor einige Herausforderungen, aber mit zwei Stunden Verspätung kamen wir gesund und etwas müde am 7. Oktober in Michalovce an und wurden von Lehrer:innen und Schüler:innen mit einem leckeren Frühstück und einem kulturellen Programm aus Gesang, Tanz und Akrobatik begrüßt. Nach der gegenseitigen Vorstellungsrunde und der Übergabe unseres Projektpullis mit eigens entworfenem Projekt-Logo sowie einem typisch slowakischem Mittagessen in der Schulkantine ging es in slowakisch-deutschen Gruppen mit Erkundungsaufgaben durch die Stadt.
Am folgenden Tag bekamen wir Einblicke in die Geschichte der Region Zemplin und beim anschließenden Töpferkurs konnten wir unsere Kreativität unter Beweis stellen, da in dem Museum u.a. auch eine Vielzahl von archäologischen Funden ausgestellt wurde. Weiter ging es musikalisch mit mathematischen Aufgaben und kleinen Dialogen auf slowakisch. Auch die Zunge wurde verdreht, heißt Zungenbrecher gibt es in jeder Sprache. Geschichtlich wurden Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Staaten in einer Zeitleiste gesucht und es wurde am Projektthema „Vereinte Nationen von Europa“ gearbeitet. Und am nächsten Tag wurde die Grenze zur Ukraine besucht, denn Michalovce liegt nur rund 30 km von der Ukraine entfernt. Es war ein komisches Gefühl, an der Außengrenze der EU zu stehen und zu wissen, dass auf der anderen Seite Krieg herrscht.
Bei einem Besuch beim Bürgermeister von Michalovce wurde auch thematisiert, was Europa für die Region bedeutet und wie sich ein möglicher Beitritt der Ukraine zur EU auf die Stadt, das Land und Europa auswirken würden. Daneben wurde angesprochen, welche Möglichkeiten und Unterstützungen es für ein Freiwilliges Soziales Jahr oder ein Studium in Michalovce geben könnte.
Die weiteren Ausflüge in die Hohe Tatra mit einer beindruckenden Landschaft, zur Burg Zipser, die mit einem steilen Aufstieg und einer atemberaubenden Aussicht auf Berge und die anliegende Stadt lockte, und nach Košice mit einer historischen Stadtführung haben sich wirklich gelohnt.
Auch der slowakische Unterricht wurde in Kleingruppen besucht und es wurden Gemeinsamkeiten und Unterschiede thematisiert. Interessant war auch, dass alle Schüler:innen nach Betreten des Schulgebäudes Hausschuhe anziehen und dass im Sportunterricht die Geschlechter getrennt unterrichtet werden.
Das gemeinsame Kochen zum Abschluss eines typischen slowakischen Gerichts namens Brimsennocken (bryndzové halušky), Sauerkrautnocken (strapačky s kapustou) und Quarknocken (strapačky / halušky s tvarohom) brachte die Gruppe noch einmal näher zusammen.
Rückblickend war die Woche in der Slowakei ein einmaliges Erlebnis für alle, die daran teilnehmen durften. Es wurden nicht nur die Beziehungen von zwei Ländern, sondern auch zwischen den Schüler:innen unserer beiden Schulen gestärkt. Es wurden viele Bekanntschaften und vielleicht sogar schöne Freundschaften geschlossen.
Die vielen neuen Eindrücke und Erfahrungen waren für alle anstrengend, aber positiv. Trotz des Schlafmangels war bei den meisten noch genug Motivation für die Ausflüge da. Es wurde gemeinsam gestaunt, gelacht, gewandert und natürlich wurden ganz viele Souvenirs geshoppt. Essen und Trinken im Gruppenverband waren auch immer ein Erlebnis, auf das man gerne zurückblicken wird. Besonders war dabei der tägliche Aufenthalt in einem Café namens „Mim´s“. Dort kamen wir alle zusammen und wir hörten unsere gemeinsame Playlist, in die von jedem/r ihr/sein allergrößter und einziger Lieblingssong eingefügt war. Nach dem Anhören wurde dann geraten und jede/r musste einen Tipp abgeben: Wessen Lieblingssong ist das wohl? Ob man richtig lag oder nicht, war meistens gar nicht so wichtig. Die Stimmung war nämlich insgesamt einfach sehr angenehm und entspannt und alle hatten gute Laune.
Zum Glück gelang die Rückfahrt mit der Bahn glatter als die Ankunft. Natürlich waren alle glücklich nach so einer langen Reise endlich wieder zuhause zu sein.
Jedoch konnte man trotzdem erkennen, dass dies ein wunderschönes Erlebnis für alle Teilnehmer:innen war. Und wenn es klappt, dann können wir uns im kommenden Sommer wieder auf einen Gegenbesuch aus Michalovce vom Gymnázium Pavla Horova freuen!
(Text: Maya Weidemann, Kathleen Schulze, Lars Lankow-Mischur)