2019 hat die Irena-Sendler-Schule ihre von Frau Busch (Sozialpädagogin) neu gestaltete INSEL in Betrieb genommen. Hier können Kinder, denen gerade aufgrund von Lernhindernissen einmal alles zu viel ist, zur Ruhe kommen, um dann zum Lernen zurückzufinden. Manche Kinder quält, dass ihre Eltern in Scheidung leben, andere leiden am Tod der Lieblingsoma oder des Familienhundes. Es kann vielfältige Gründe haben, warum ein Kind verstummt, leidet, Angst hat und einfach für eine Zeit nicht am Unterricht teilnehmen kann. Ein anderer Lernort und neue Lernimpulse wirken da manchmal Wunder!
Ich bin Susan Busch und arbeite als Sozialpädagogin seit 2019 an der ISS auf der INSEL.
Wer kommt auf die INSEL?
Die INSEL ist gedacht für Schüler und Schülerinnen mit Lernhindernissen. Was können Lernhindernisse sein?
- Trennung und Scheidung der Eltern
- Trauerfall in der Familie
- Autismus-Spektrum-Störungen
- ADHS
- Überreiztheiten aller Art
- Mentale Erschöpfung
- Angststörungen
- Burn-Out
- Sprachschwierigkeiten
- Lerndefizite und damit einhergehende Probleme
- Probleme mit Selbst- und Fremdwahrnehmung
- Impulskontrollstörungen
- Bedürfnis nach Stille und ruhiger Lernatmosphäre
- Pubertäre Problemlagen
- Probleme in der Identitätsfindung
- Schulangst, Absentismus
- u.v.m.
Was passiert auf der INSEL?
Ziel ist zunächst, die Schüler:innen wieder lernbereit zu machen, und gleichzeitig bei den Problemlagen zu helfen und zu stabilisieren. Deshalb kommen die SuS mit Material auf die INSEL, das in einer 1:1-Situation bearbeitet wird. Da ist man schnell fertig und darf den Rest der Zeit mit anderen Dingen verbringen.
Was kann man auf der INSEL tun?
- (Außer zu lernen…)
- Gespräche führen
- Basteln
- Malen
- Schreibmaschine schreiben
- Musikinstrumente ausprobieren
- Mikroskopieren
- Vogelhäuser bauen
- Ausruhen
- Lesen
- Bauen
- Spielen (von Schach bis Kugelbahn)
- Auch schon geschehen: Geschlafen
Was wird quasi niederschwellig „nebenbei“ vermittelt? (oft die Hauptsache)
- Das Lernen zu lernen
- Struktur zu lernen
- Vertrauen aufzubauen
- Selbstbewusstsein zu entwickeln
- Konzentration zu entwickeln
Ein paar Fakten zur INSEL:
- Die INSEL ist kein Freizeitraum! Keine Abschiebung von verhaltensauffälligen SuS aus dem Unterricht! Auch keine spezielle Förderung der §12-SuS, der Status ist irrelevant.
- Zurzeit sind durchschnittlich 26 SuS pro Woche im 1:1-Setting auf der INSEL.
- Es finden zurzeit zwei Gruppen eines Fantasy-Rollenspiels (soziale Gruppenarbeit mit jeweils 5 SuS) mit Herrn Heß und mir auf der INSEL statt.
- Jahrgänge sind zurzeit zu gleichen Teilen vertreten: JG 5, 6 , 7 und 8. Ausnahmen in höheren Jahrgängen sind immer möglich, aber selten.
- Der Stundenumfang (1 Std. -5 Std pro Woche) wird bedarfsorientiert angeboten.
- Das INSEL-Kinder-Spektrum reicht von hochbegabt bis verhaltensoriginell.
- Die INSEL-Kinder kommen nach Stundenplan.
- Die INSEL-Stunden liegen vorwiegend in den PU-Stunden (da 6x vorhanden) oder in der Lernzeit.
- Verweilzeit auf der INSEL: von wenigen Wochen bis mehrere Jahren, normalerweise Überprüfung nach 3 Monaten