Unternehmen der Zukunft
Vom 5. bis zum 9. Juni 2023 waren die 26 Schüler:innen der 11d „Sozialunternehmer auf Zeit“. Statt Mathematik und Deutsch stand „Entrepreneurship gemäß den Zielen für nachhaltige Entwicklung“ auf dem Lehrplan. Am Freitag, den 9. Juni wurden die in der ZUKUNFTSUNTERNEHMER-Projektwoche entstandenen Produkte und Geschäftsideen verkauft.
Um möglichst frühzeitig reale Erfahrungen mit sozialunternehmerischen Denk- und Handlungsweisen zu sammeln, tauschten die Schüler:innen für 5 Tage die Schulbank gegen einen improvisierten Coworking-Space in der Jugendherberge am Stintfang.
Eine Woche Schule, die ganz anders ist: Eigene Geschäftsideen gemäß den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung hervorbringen und real umsetzen; der eigene Boss sein, selbst im Team entscheiden, wirklich ins Handeln kommen und erfahren, dass jeder selbst schon jetzt die Welt ein kleines bisschen besser machen kann. Ohne Lehrer:innen, aber unter Anleitung zertifizierter Coaches. So kann schon in jungen Jahren der entscheidende Impuls für eigene Aktivität gesetzt und Wirkmächtigkeit erfahren werden. Dieses „Growth-Mindset“, auch Wachstumsdenken genannt, entscheidet darüber, wie mit Herausforderungen, Unwegsamkeiten und Aufgaben umgegangen wird. Ein Aspekt, der gerade in der aktuell so herausfordernden Zeit sehr bedeutsam ist.
Und so entwickelten die 15 Mädchen und11 Jungen spielerisch, auf Basis ihrer identifizierten eigenen Interessen und Kompetenzen, sechs Geschäftsideen. Die vielversprechendsten setzten sie in die Tat um und boten sie am Freitag, den 5. Juni 2023 potenziellen Kund:innen auf dem Markt in Ottensen an. Zu den verkauften Produkten zählten Armbänder, vegane Seifen, Kinderschminke, Kerzen, Spiegel aus recyceltem Wachs sowie selbst bemalte Fächer.
Die Schüler:innen waren neugierig und freuten sich auf diese besondere Erfahrung. Neben der Entwicklung und Produktion eigener Produkte erhielten sie die Möglichkeit, „echte“ lokale Gründer auszufragen: Christina Veldhoen, Gründerin von „Neues Amt Altona“, und Max Kleinsorg, Gründer von „A day off“.
„Wir brauchen junge Menschen, die ihre Fähigkeiten kennen und diese kreativ, selbstbewusst und zupackend einsetzen, um die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern“, sagt Futurepreneur-Gründerin Kerstin Heuer. Es gehe darum, Jugendliche zu ermutigen ihr Potenzial zu erkennen und in die Zukunft tragen zu können. Genau hier setzte die Irena-Sendler-Schule in Kooperation mit dem Futurepreneur e.V. und dem von der Hamburger Wirtschaftsbehörde geförderten Projekt ZUKUNFTSUNTERNEHMER an.
Am Ende gab es viel positives Feedback: „Wir wissen jetzt, was unsere Stärken sind und wie wir sie verwenden können.““, so Alisha. Und Dennis sagte: „Ich fand die Kreativitätsübungen super, weil ich jetzt weiß, wie es geht, und in Zukunft viel kreativer an Dinge herangehen kann.“
Kerstin Ollenhauer, stellvertretende Schulleiterin der Irena-Sendler-Schule, äußerte sich ebenfalls sehr positiv: „ZUKUNFTSUNTERNEHMER ist eine sinnvolle Ergänzung zum Unterricht, weil Projekte und außerschulische Lernorte immer eine Bereicherung für unsere Schüler:innen sind und in diesem Projekt ihre Stärken gefördert werden.“ Auch Silke Finck, Tutorin der 11d, hat das Konzept überzeugt: „ZUKUNFTSUNTERNEHMER ist eine sinnvolle Ergänzung zum Unterricht, weil schüchterne Schüler:innen aus sich raus kommen. Die Planung, Durchführung und Rückmeldung war im Einklang.“
Über Futurepreneur e.V. und ZUKUNFTSUNTERNEHMER
Das Programm „ZUKUNFTSUNTERNEHMER“ der gemeinnützigen Bildungsinitiative futurepreneur e.V. zielt darauf ab, Jugendliche ab 14 Jahren für das Thema Sozialunternehmertum zu begeistern. Im Schuljahr 2022/23 erhalten ca. 250 Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, in zwölf fünftägigen Einzelprojekten eigene sozialunternehmerische Geschäftsideen zu entwickeln und praktisch umzusetzen. Flankierend zu den „ZUKUNFTSUNTERNEHMER“-Projektwochen findet ein Wettbewerb unter den Kleinprojekten statt, der mit einer öffentlichkeitswirksamen Veranstaltung im September 2023 enden wird.
Die gemeinnützige Hamburger Bildungsinitiative Futurepreneur e. V. ist ein anerkannter Träger der freien Jugendhilfe in Hamburg. Seit der Vereinsgründung im Jahr 2012 hat Futurepreneur die Programme bereits über 135-mal und mit rund 3.500 Jugendlichen durchgeführt. Die hohe Wirksamkeit der Bildungsmaßnahmen wird seit 2017 durch die Leuphana Universität Lüneburg evaluiert. Futurepreneur wurde 2014 im Rahmen der Bundesinitiative „Land der Ideen“ als Bildungsidee ausgezeichnet.