Christian Quadflieg liest Gedichte – eine Lyrikvorlesung an der ISS
Am 11. Januar 2017 fanden sich Interessierte aus dem 13. Jahrgang im Kunstraum am Pfeilshof ein, um dem Schauspieler und Rezitator Christian Quadflieg bei seiner Vorlesung beizuwohnen. Anlass war das aktuelle Thema im Fach Deutsch: „Deutschsprachige Lyrik von der Klassik bis zur Gegenwart“. Es wurden Fragen wie „Was fange ich mit Gedichten an?“ und „Was ist möglich in der Lyrik?“ behandelt, Fragen, die so im Deutschunterricht selten auftauchen.
Herr Quadflieg begann mit einer kleinen Einleitung, in der er sagte, dass die heutige Sprache nicht mehr das sei, was sie früher war, und dass er hoffe, uns den Weg zur Lyrik ein wenig zugänglicher zu machen. Er las Gedichte, die alle auf ihre Art besonders oder witzig waren, und von Autoren wie Erich Kästner, Friedrich Schiller oder Bertolt Brecht stammten. Aber ganz gleich, wer das Gedicht geschrieben hat, Quadflieg hatte die eigentümliche Fähigkeit, den Inhalt so zu vermitteln, dass er bei uns Zuhörern genau das auslöste, was gewollt war. Oft gab es etwas zu lachen, da der ungewohnte Humor einen frischen Gegensatz zu den Flachwitzen der heutigen Zeit darstellte.
Am Ende gingen wir Zuhörer mit der Erkenntnis nach Hause, dass Lyrik nicht einfach nur Worte auf Papier ist, sondern dass sie in der Lage ist, etwas auszulösen, und dass man mit ihr spielen und jonglieren kann, wie man möchte. Quadfliegs Leidenschaft für die Lyrik war in jedem Wort spürbar und hat sogar ein wenig angesteckt. Er erzählte, dass er zwar nicht das Verlangen habe, selber Gedichte zu schreiben, aber gerne zu verschiedenen Situationen Zitate einwerfe, die gerade passen.
Der Besuch der Vorlesung war freiwillig, trotzdem bin ich froh, dagewesen zu sein, und ich denke, den meisten anderen Schülern geht es auch so. Es war ein schöner Einblick in die Lyrik und auch die ruhige Atmosphäre im Raum gefiel mir sehr. Falls Herr Quadflieg noch einmal in die ISS kommt, würde ich jedem empfehlen, zu seiner Vorlesung zu gehen – die Zeit ist auf jeden Fall nicht verschwendet.
Ayla Hoyden, 13c