Kann man blind Fußballspielen? Unser Jahrgang 8 sagt: und wie!

Am 6.Juli konnten die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 8 unter Anleitung des Blindenfußballtrainers Wolf Schmidt vom FC. St.Pauli erfahren, wie das geht, blind Fußball zu spielen.

Nach eineinhalb Stunden waren sich alle einig, das war eine überaus gelungene Aktion. Unter der geduldigen, einfühlsamen Anleitung von Wolf Schmidt, dem „bestbezahlten Blindenfußballtrainer Deutschlands“ (er ist der einzige Blindenfußballtrainer, der eine kleine Aufwandsentschädigung erhält), gelang es, dass am Ende richtig Fußball gespielt werden konnte. Jeweils zwei blinden SpielerInnen trafen auf zwei blinde GegnerInnen. Den SpielerInnen war die Sicht durch Spezialbrillen komplett genommen. Sie mussten sich auf Zuruf ihrer „RuferInnen“ über das Feld bewegen. Für beide Seiten war das eine tolle, neue Erfahrung – sich blind auf die Sehenden verlassen zu müssen und zu können und als RuferIn die Verantwortung für die SpielerInnen auf dem Platz zu tragen.

Diese Aktion schloss das Projekt „Farben und Bilder“ im Rahmen des sechsstündigen Projektunterrichts an der Irena-Sendler-Schule ab. In diesem Projekt wurde ein weiter Bogen von den physikalischen Grundlagen des Sehens (Physik), über die Technik der Bildbeschreibung und der Bedeutung der Farben (Kunst) bis hin zu den biologischen Grundlagen des Sehens (Biologie) gespannt. Kopf und Hand waren gefragt: Es galt zwei richtigen Physikvorlesungen zu folgen, es wurden Bilder gemalt und mit Farben experimentiert, die Theorie des physikalischen und biologischen Sehens musste erarbeitet werden und es wurden Schweineaugen seziert.

Ein Höhepunkt war aber sicher der Blindenfußball. Wir danken ganz besonders Wolf Schmidt für seinen Einsatz. Ihm es zu verdanken, dass die Aktion so ein Erfolg war.

Wer Blindenfußball auf höchstem Niveau live erleben möchte, sollte unbedingt am 16.&17. Juli zum Borgweg kommen. Dann richtet der FC. St.Pauli einen Spieltag in Hamburg aus. (http://www.fcstpauli.info/)

Ulrich Meyer

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