Bericht von der Tagung der Irena-Sendler-Schulen in Danzig 

Unsere neun SchülerInnen aus dem Jahrgang 8 hatten bereits zwei Tage Danziger Kultur, Altstadt sowie einen Tag an der Ostsee in Zoppot verlebt, als am Freitag, den 8. Juni 2018 die internationale Tagung der Irena-Sendler-Schulen in Danzig hochoffiziell begann.

Mit orts- und geschichtskundiger Führung ging es bei herrlichstem Sommerwetter zunächst mit einem Bus in die bemerkenswerte Kathedrale von Oliwa, in der uns ein wunderbares Orgelkonzert mit einschlägig bekannten Stücken der Orgelliteratur geboten wurde. Schön war es, die Gesichter der andächtig lauschenden Schüler zu sehen.

Draußen, neben der Kathedrale, stand einladend ein Softeiswagen, den wir nach dem Konzert eilig stürmen wollten, aber unser polnischer Guide drängte zur Eile und zum Weiterfahren und schon gings zur Westerplatte. Dieser geschichtsträchtige Ort, an dem der 2. Weltkrieg durch den deutschen Beschuss der polnischen Stellung auf der Westerplatte begann, wurde uns durch detailreiche Erzählungen nah gebracht. Julita aus der 8e hat tapfer und fleißig ins Deutsche übersetzt – bei den vielen historischen Fakten sahen wir ihr einige Lücken beim Übersetzen gerne nach.

Abendessen gabs später im ehemaligen alten Postamt in Danzig, jetzt ein Internat, das für alle Irena-Sendler-Gäste an diesem Wochenende frei gemacht und bereitgestellt worden war.

Der große Tag war der Samstag: Um 9 Uhr ging er los, der Marsch aller Vertreter von Irena-Sendler-Schulen aus Polen, Deutschland und Großbritannien durch die Danziger Altstadt, jede Schule mit eigener Fahne, die, angekommen im Shakespeare-Theater, dem versammelten Auditorium feierlich präsentiert wurde.

Auf dieser 3-stündigen Veranstaltung sprachen u.a. neben dem Bürgermeister von Danzig und dem Minister für Kinder auch eine von Irena Sendler gerettete, mittlerweile alte Dame und die Tochter von Irena Sendler selbst sehr bewegend. Interessant und neu für uns zu erfahren war, dass die Schulen in Polen sich den Namen „Irena Sendler“ nicht einfach aussuchen und nehmen dürfen, sondern ihn verdienen müssen, indem sie sich einem sozialen Projekt verschreiben und dies mit ihren Schülern aktiv leben.

Unter diesem Aspekt einen Blick auf unsere Schulaktivitäten zu richten, erscheint mir durchaus angebracht. Haben wir uns den Namen dieser mutigen, herausragenden Dame schon verdient, etwa indem wir Kekse für die Weihnachtsfeier der Obdachlosen in Hamburg backen? Oder fällt uns dazu vielleicht noch mehr ein?

Auf jeden Fall trägt man nach dieser Tagung den Namen unserer Schule doch mit einem ganz anderen Bewusstsein und mit neuer Würde.

Stö

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