Schulgarten im April

Es ist enorm viel zu tun an allen Enden und Ecken. Heute möchte ich nur kurz davon berichten, dass ich an verschiedenen Stellen am östlichen Hügel bereits im Winter Stellaria holostea, die Sternmiere entdeckt habe. Diese aparte, sich polsterartig ausbreitende Pflanzenart wächst nämlich auch im Winter und ist somit nicht bloß immergrün, sondern sogar immerwachsend. Dadurch hat sie sich bereits im Winter schon fürs Frühjahr die besten Plätze ausgesucht, um ihre sternförmigen Blüten den ersten Sonnenstrahlen entgegenzustrecken.

Zum ersten Mal wurde ich mit dieser Pflanze nicht in der Natur, sondern bei Planten un Blomen konfrontiert. Eine junge Landschaftsarchitektin hatte sie in einer naturnahen Pflanzung eingeplant. Das ging dann prompt schief, denn die Sternmiere gehört offensichtlich zu den Lieblingsspeisen der Kanninchen, die es ja bei Planten un Blomen in großer Anzahl gibt. Da half auch alles Eindrahten nichts. Die hungrigen Hoppels fanden ihren Weg zu den Leckerlies. Dass die Sternmiere sich nun im Schulgarten von selber angesiedelt hat, ist also ein guter Indikator dafür, dass wir zumindest mit zu vielen Mümmelmännern (und -frauen) im Schulgarten keine Probleme haben.

Stellaria holostea ist Nahrungspflanze zahlreicher Nachtfalter und ihrer Raupen, auch von seltenen Arten, wie dem Sternmieren-Blattspanner (Euphyia biangulata) oder den stark gefährdeten Hornkraut-Blattspannern (Euphyia frustata) und der gefährdeten Braunen Glattrückeneule (Aporophyla lutulenta).

 

(Text: Henning Harder, ehrenamtlicher Mitarbeiter im Schulgarten)

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