Irena-Sendler-Tag 2019: Europa – im Geiste Irena Sendlers

Am 15. Februar fand der alljährliche Irena-Sendler-Tag der ISS statt, um an die Namengeberin und ihren mutigen Einsatz für unzählige jüdische Kinder im Warschauer Ghetto zu erinnern. Wie inzwischen Tradition wurde der Projekttag mit einem bestimmten Thema ausgestaltet. Dieses Jahr ging es um „Europa – im Geiste Irena Sendlers“.

Angesichts von Nationalismus und Populismus in Deutschland und Europa, vom Austritt eines Mitgliedlandes, von Nichtbeachtung der europäischen Werte und Missachtung von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie in einigen Ländern und mit Blick auf die anstehende Wahl des Europäischen Parlaments drängte sich die Frage auf, wie mit den Werten Irena Sendlers – Solidarität, Hilfsbereitschaft, Hintanstellung der eigenen Person, Überwindung von Grenzen, Blick auf den Menschen als Menschen, Menschlichkeit – auf dieses Europa geguckt und dieses unser Europa gelebt werden kann. Dazu gab es auf die verschiedenen Jahrgänge zugeschnittene Veranstaltungen:

Die Jahrgänge 5 bis 8 arbeiteten mit ihren Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern daran, was Europa eigentlich ist, was es ausmacht und welche Werte nach Irena Sendler für ein gemeinsames Europa leitend sein müssten. Dazu wurden Landkarten gemalt, es wurde gekocht, es wurden Quiz-Aufgaben gelöst, es galt Informationen zu beschaffen und gemeinsam an Irena Sendler zu erinnern.

Die Jahrgänge 9 und 10 erlebten in kleinen Gesprächskreisen „Europäer“ – Menschen, die sich für Europa einsetzen, „Heimat“ in verschiedenen Ländern Europas haben, von außen auf Europa schauen, weil sie aus anderen Kontinenten stammen, oder in europäischen Wirtschaftszusammenhängen arbeiten. Hier wurde greifbar, wie ein Europa der Einheit, der Grenzenlosigkeit, des wechselseitigen Verständnisses für das eigene Leben wichtig und lebbar werden kann.

Die Jahrgänge 11 bis 13 näherten sich der Frage „Europa – im Geiste Irena Sendlers“ über eine Podiumsdiskussion, zu der alle Parteien, die sich im Grundsatz zu Europa und seiner – wie auch immer gearteten – positiven Weiterentwicklung bekennen, Vertreter gesendet hatten:

– Herr Dr. Tode MdHB für die SPD,

– Herr Niehaus (Mitglied der Bezirksversammlung Wandsbek) für die CDU,

– Herr Muja (Kandidat für die Bezirksversammlung Mitte) für Die Grünen, 

– Frau Hahn (Hamburger Kandidatin für die Wahl zum Europäischen Parlament) für die FDP,

– Frau Merz (Mitglied in der Bezirksversammlung Altona) für Die Linke.

Die Leitung der Diskussion hatte die Direktorin der Landeszentrale für Politische Bildung, Frau Dr. Bamberger-Stemmann, inne. Leider war die eingeplante Zeit viel zu kurz, um alle Fragen der Schülerinnen und Schüler zu diskutieren.

Abschließend ergriffen alle Schülerinnen und Schüler symbolisch Europa, um es zu ihrer Sache zu machen: Mit europäischen und anderen Fahnen oder Wertbegriffen wie Mut, Solidarität u.ä. versehene, nach den Handumrissen der Schülerinnen und Schüler gefertigte Papierhände wurden auf eine riesengroße Europakarte geklebt. Die Gewinner des Kunstwettbewerbs zum Thema des Irena-Sendler-Tages wurden in dem Zusammenhang ebenfalls bekannt gegeben und mit Preisen bedacht für ihre eindrücklichen Collagearbeiten.

Alles in allem war der diesjährige Irena-Sendler-Tag ein großer Erfolg – und das diskutierte Thema Europa im Sinne Irena Sendlers wird die Schulgemeinschaft weiter beschäftigen, nehmen doch viele Jahrgänge (die Jahrgänge 9 bis 13) an der Juniorwahl zum Europäischen Parlament im Mai teil.

Jens-Frederik Eckholdt

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